Donnerstag, 29. November 2012

Deutschland ein konzeptloser Finanzpirat?


Jetzt wird es ernst für den deutschen Steuerzahler. Frau Merkel sollte die unliebsame Botschaft vom kommenden Schuldenschnitt für Griechenland nicht bis zur Wahl verschweigen. Auch wenn zunächst ein verbilligter Schuldenrückkauf der Griechen unseren Haushalt nur um 730 Millionen, für das Jahr 2013, belasten wird (für Europa 11 Milliarden), wir der Steuerzahler die Rettung Griechenlands noch weitere Milliarden kosten. Spätestens 2014 stehen neue Forderungen für Griechenland an.Und wenn wir nicht zahlen bekommen wir auch nichts zurück und werden für Griechenlands Pleite haften. Als Exportnation verlieren wir zudem einen wichtigen Markt.

Auch wenn Niemand das Wort Erpressung in den Mund nimmt, es spiegelt aber die fatale Situation zwischen den Geber- und Nehmer-Länder wieder. Der Deutsche Staat hat nicht nur Milliarden für die Bürgschaften zur finanzielle Rettung der Schuldenländer bereitgestellt, sondern ist auch der Spitzenreiter beim Absahnen von Zinsgewinnen (bis jetzt 67 Milliarden ohne die zusätzlichen Milliarden durch konjunkturelle Steuereinnahmen im Exportgeschäft). Wir sollten uns jetzt nicht beklagen wenn wir diese Gewinne im kommenden Jahr nach Athen überweisen.

Wenn unsere Bundeskanzlerin die Schuldenländer immer wieder zum Sparen ermahnt, wobei unsere Wirtschaftseinnahmen wachsen und wachsen, sind wir noch lange nicht die die alles besser wissen. Wer auf einem hohen Ross mit erhobenem Zeigefinger in eine fremdes Land einfällt, der schürt die Gefahr von neuen Feinbildern. Wenn sich Griechenland bis zur Insolvenz tot-spart, werden wir deutschen nicht nur die größten wirtschaftlichen Verlierer sein (27% der Gesamtschulden), sondern auch die moralische Verantwortung für den aufgezwungenen Sparkurs übernehmen müssen.

Vielleicht sollten europäische Ökonomen nicht (nach dem deutschen Muster) über eine Schrittweise finanziellen Hilfe nachdenken (der nächste Schuldenschnitt kommt spätestens 2014), sondern über mögliche Gedankensprünge, die schrittweise neue ökonomisches Wege assoziieren. Zum Beispiel ein zeitweiliger Austritt aus der Währungsunion oder europäische Subventionen von wirtschaftlichen Projekten ohne das neue Schulden entstehen. 

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