Montag, 6. Januar 2014

Um ein guter Mensch zu sein brauchen wir keine Religion

Dort wo unser Wissen endet beginnt der Glaube.
Doch der Glaube war und ist oft ein schlechter Berater und dient der Religion und dessen Institutionen als Instrument der Macht.
Die Ungewissheit der Gläubigen macht sie zu Unwissenden und somit dienen sie zur Instrumentalisierung der Glaubensprediger.
Thesen wie:
Die Erde ist nicht der Mittelpunkt der Welt
Die ersten Menschen waren nicht Adam  und Eva
Und wer an Gott glaubt ist noch kein guter Mensch dienten dabei nur der Aufrechterhaltung der göttlichen und damit der kirchlichen Allmacht
Nur wer an Gott glaubt ist religiös, seine Tugenden wie Frömmigkeit, Gottesfurcht oder Gewissenhaftigkeit machen den Gläubigen zum freiwilligen Sklaven. Der religiöse Mensch unterwirft sich dabei einer göttlichen Ordnung die keine Zweifel oder Kritik erlaubt.
Die Religion ist ein undemokratisches Konstrukt und hat fundamentalistische Strukturen, beides schränkt die Freiheit des Denkens und des Handelns weitgehend ein.

Im Namen des christlichen Glauben wurden Dogmen, also die ewige Wahrheit des Glaubens, als unumstößliches Gesetz erlassen, so u. a.

Der Mensch ist sündig“

„Gott hat die Erde erschaffen“

„Es gibt einen Teufel der nur böses wünscht und tut“

Sie vermitteln dem Gläubigen eine vollkommene Abhängigkeit von der Güte Gottes.

Ob im Neo-Hinduismus das Kastensystem, mit der Abgrenzung und hierarchischen Anordnung von gesellschaftlichen Gruppen.

Mit der Witwenverbrennung, bei der die Ehefrau mit der Totenverbrennung ihres Mannes den Freitod auf den Scheiterhaufen folgt.

Oder im muslimischen Glauben, die völlige Hingabe bzw. Unterwerfung bis zur Selbstopferung um danach ins Paradies einzugehen.
Es ist immer eine von mythischen Mächten und Schriften verordnete Sanktion, die den Menschen zur Unterwerfung zwingt.
Es geht nicht darum, dass der Glaube gut oder schlecht ist. Es geht darum, ob ich von Gott verlassen und bestraft werde wenn ich nicht einer religiösen Glaubensgemeinschaft angehöre.
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Bis zur Kants-Aufklärung im 18Jahrhundert nach der der Mensch für alles was er tut selbst verantwortlich ist, hatte die katholische Kirche ihre Gläubigen in all ihren Lebensfragen
Unmündigkeit gemacht. Der Absolutismus hatte im 18Jahrhundert ein Ende aber nicht die Macht der Kirche, sie ist immer noch ein fester Bestand in der Religion und ist in Deutschland, im Gegensatz zu Frankreich, immer noch eng mit dem Staat verbundene und abhängige Einrichtung.
Ein Bischof in Deutschland verdient bis zu 9000,-EUR0 im Monat (in Frankreich 970,-EURO)
Das Haushaltsetat des Erzbistums Köln umfasst 1 Milliarden EURO und besitzt ein Vermögen von 3,3 Milliarden EURO. Es ist somit reicher als der Vatikan. Ihr Vermögen wurde in Körperschaften, Gemeinnützigen Einrichtungen und in zweifelhaften Aktien angelegt. Z.B. Wertpapiere  von britischen Firmen die Kampfflugzeuge und Waffen herstellen, sowie Aktienkäufe von Pharmaunternehmen die u.a. Verhütungsmittel herstellen. Diese irdische Macht- und Geldgier widerspricht jeder religiösen Ethik und christlichen Glaubenslehre.
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Wenn es einen allmächtigen Gott gibt, fragen sich kluge Köpfe, warum hat er dann eine Welt erschaffen die von Morden Kriegen, Unterdrückung, Folterungen und Naturkatastrophen übersät ist. Wenn Gott allmächtig ist, dann ist er nicht gut, oder er ist gut, dann ist er nicht allmächtig. Albert Camus (Philosoph 1919-1960)
Wenn der Mensch keinen Gott über sich fühlt, dann macht er sich zum Maß aller Dinge, dann „herrscht immer mehr die Willkür“, verfällt der Mensch (Joseph Ratzinger, Papst v. 2005-2013)
Das dort wo Gott nicht existiert alles erlaubt ist, ist ein abgedroschener Aberglaube.
Im Namen Gottes wurden wohl mehr Schlachten geführt als durch die Egomanie ungläubiger und verrückter Herren.
Organisierte Religionen sind auch eine Quelle der eigenen Identität.
So betraten religiöse Menschen sich als allererstes als Christen, Muslime, Juden, Hindus, Buddhisten usw. und grenzen sich damit von andern ab.
Durch den religiöse Überzeugung lässt sich der Gläubige gerne dafür benutzen, sich gegenseitig aufzuhetzen.
Die Geschichte zeigt, dass es nicht ausreicht nach seinen religiösen Moralvorstellungen und sittlichen Regeln zu leben, „Er“ der Diener Gottes will auch, dass die anderen glauben und nach diesen Regeln leben und wenn es sein muss mit Gewalt. Im Jahre 2014 werden weltweit 100.000.000 Christen von nichtchristlichen Religionen bedroht
Die Grundlage für religiöses-moralisches Verhalten ist die „Sünde“ Nur der ist „gut“ der ohne Sünde lebt. In den christlichen Religionen wird der Mensch schon mit der Schuld der Erbsünde geboren. Er ist schon bei der Geburt ein „Nicht Guter Mensch“ und nur durch die Taufe wird er dann wieder ein „Guter Mensch“. Auch wenn die Taufe heute eher ein Ritual für die Aufnahme in der christlichen Gemeinschaft darstellt, zeigt sie die unausweichliche Willkür über Gut und Böse in der Religion.

Es stellt sich nicht die Frage ob Religionen einen berechtigten Platz in der modernen und zunehmenden säkularisierenden Gesellschaft einnehmen soll oder nicht.
Die Religion und damit der Glaube an Gott war und ist für den Menschen eine mögliche Instanz der Geborgenheit, Hoffnung, Schutz und Selbstfindung. Der historische Prozess der wissenschaftlichen und sozial-ethischen Praktiken unser Gesellschaft verschiebt die kulturelle und geschichtliche Bedeutung der einzelnen Religionen. Solange sich die Religion als politische Macht und Verfassungsrechtliche Instanz präsentiert, behält sie den Makel der Feindseligkeit gegenüber dem Andersdenkenden.
Religion sollte eine individuelle, private und gesellschaftlich anerkannte Lebensphilosophie sein, in dessen Mitte der Menschen nicht in gläubig und ungläubig sondern als Bruder und Schwester seinen Platz findet.

Der „Gute Mensch“ bestimmt seinen Anspruch durch die Einhaltung der in der Gesellschaft frei gewählten Bestimmungen und durch sein moralisch-ethisches (also anerkanntes) Handeln. Zweifelsohne sind auch hier defizitäre Unterschiede die die Freiheit des Einzelnen auf Kosten sozialer und ökonomischen Gegebenheiten einschränken, aber sie geben einem die individuelle Freiheit der Selbstbestimmung, ohne das der Mensch dafür Gottes Zorn oder das sündige Leid der Verdammung erfährt.
N ach den historischen Erkenntnissen und geschichtlichen Überlieferungen war Jesus von Nazareth ein Mensch der als Revoluzzer gegen die römische Vorherrschaft im Reich Davids, der sich mit friedlichen Mittel zur Wehr setzte. Die Folge war, dass der Stadthalter des römischen Kaisers "Pontius Pilatus" ihn verfolgte und als Verräter zum Tode verurteilte , wie auch alle anderen, die seine Machtstellung öffentlich kritisierten.
Das Jesus als Gottes Sohn wieder auferstanden ist, wurde durch mehreren Zeugen bestätigt. Ob es ein fiktives Wunsch-Ereignis war, dass sich aus der tiefen Trauer des getötete Erlösers verwirklichte, oder ob die Zeugen ein einmaliges göttliches Wunder erfahren haben, lässt sich wohl niemals beweisen.
Wichtiger ist wohl, dass auch der mächtige Pilatus Jesus nur töten aber nicht vernichten konnte. Als Märtyrer ist er unsterblich. Das ist auch gut so, was wäre das Leben ohne göttliche Vorbilder, die uns vor der Furcht der Unausweichlichkeit unsers Schicksals bewahren können.

W. Louis                                                                                            http://www.w-louis.de                                                                            07.01.2014