Die Brexit –
Entscheidung:
In dem
Referendum über den weiteren Verbleib in der Europäischen Union
siegte nicht die Vernunft sondern der Zorn der kleinen Leute.
Über 60% der
Nachkriegsgeneration, zwischen 50 und 65 Jahre, stimmten für den
Austritt. Sie bildet die größte Bevölkerungsgruppe der
nationalistischen Befürworter in England. Ihr "Nein" zu Europa wurde von der diffusen Undurchsichtigkeit der europäischen Politik und die damit verbundenen Globalisierungsängste bestimmt.
Doch das
britische Königreich ist nicht nur gespalten, es scheint so, dass
ein auseinanderbrechen des Vereinigten Königreich nicht
auszuschließen ist.
Schottland und
Nordirland wollen in der EU bleiben und dies über ein erneutes Referendum
erzwingen.
Kaum ist die
unkontrollierbare Entscheidung gegen Europa gefallen, da bricht eine
diffuse Unsicherheit und Angst in der Bevölkerung auf. Plötzlich
steht man in der EU als britischer Bürger alleine, im Abseits einer
unvermeidlichen, globalen Entwicklung. Nicht nur für die Zukunft der
Londoner Finanzmärkte, auch hinter den wirtschaftlichen und
politischen Auswirkungen steht ein großes Fragezeichen.
Der britische
Bürger fühlt sich plötzlich überfordert, wollte man wirklich den
europäischen Austritt oder sollte das Votum nur ein Protest über
die Selbstgefälligkeit der europäischen Politik symbolisieren?
Ist dann
wirklich alles besser ohne Europa?
Der Jubel der
Brexit – Befürworter in Europa könnte somit schnell verpuffen,
wenn die Unsicherheit vor der neuen Zukunft in Angst umschlägt. Dem
Bürger könnte dann schnell bewusst werden, dass es nicht stimmt,
dass ein nationalistischer Alleingang wirklich mehr Freiheit und
Unabhängigkeit bedeutet. Das die populistischen Parolen der Le Pen, AfD,
oder der Fünf-Sterne-Bewegung....... wohl doch ein fataler Trugschluss
sein könnte.
Dann könnte eine Zeit des politischen Neubesinnung beginnen, ob ein nationalistischer Rückzug
im europäischen Abseits nicht die schlechterer Alternative ist,
gegenüber einer europäischen Gemeinschaft mit einer globale Stärke.
AfD und Co
würden bei dieser Fragestellung wohl die falschen oder keine wirklichen
Antworten in ihren Antieuropa - Parteibuch stehen haben. Die Folgen
für die EU-Gegner hätten fatal Auswirkungen. Zahlreiche Anhänger der Rechtspopulistischen
Gruppierung würden eine distanzierte Haltung gegenüber Parteien mit europafeindlichen Parolen einnehmen. Es würde zumindest den weiteren Zulauf und Zustimmung einer Antieuropapolitik vermindern.
Gruppierung würden eine distanzierte Haltung gegenüber Parteien mit europafeindlichen Parolen einnehmen. Es würde zumindest den weiteren Zulauf und Zustimmung einer Antieuropapolitik vermindern.
So könnte aus
dem anfänglichem Schock des englischen Brexcit -Referendum nicht
nur ein heilsamer demokratische Prozess, über die Vorteile und
Nachteile einer europäischer Idee, in Gang gesetzt werden, es wäre auch ein
wichtiges Zeichen für die weitere Entwicklung Europas.
Doch dieser
Prozess lässt sich nur dauerhaft verwirklichen, wenn die Europäische
Gemeinschaft durch ein vom Volk bestimmtes (gewähltes) Parlament
regiert wird, die der europäischen Völkergemeinschaft mehr Freiheit, Sicherheit
und Transparenz ermöglicht. Wobei der Bürger nicht als
ein teilnahmsloser Zuschauer degradiert wird, sondern als mündiger
Europäer, das Recht einer direkten und indirekten Mitbestimmung und
Mitverantwortung erhält.