Veränderungen
Warum machen wir uns, über
unsere Zukunft, Sorgen?
Haben wir Angst alles zu
verlieren oder, dass alles sich ändert, ohne genau zu wissen wie.
Wenn wir genauer hinsehen,
erkennen wir, dass sich in der Vergangenheit die Welt immer wieder
durch Veränderungen neu erfunden hat. In der Geschichte nennt man
einen Neu-Anfang auch Revolution. Dieser Wandel ist in der Regel ein
politischer oder sozialer Aufstand, der sich u. a. aus der Schwäche,
Uneinigkeit und Ineffizienz der bestehenden Macht-Verhältnisse,
entwickelt.
Heute im 21 Jahrhundert
sind wir mit einem globales Informationsnetz verknüpft, so das es
uns möglich ist, fast jedes Ereignis zeitnah mitzuerleben. Die Folge
ist, dass die Reaktion auf die Veränderung eine direkte und globale
Auswirkungen mit sich bringen kann.
Ob -
- Die Wirtschaftsrevolution in China und dessen jetzige Finanzkrise
- Der Anschlag am 11. September 2001 im World Trade Center mit den militärischen Einmarsch amerikanischer und europäischer Soldaten im Nahen Osten.
- Der arabische Frühling mit dem Verlust einer staatlichen Sicherheit und Ordnung.
- Der Untergang der US-Investmentbank Lehman Brothers 2008 mit den Folgen einer weltweiten Finanzkrise
- Der Krieg in der Ukraine 2014 mit der russischen Annektion der Krim.
- Die Religionskriege in Nordafrika durch die terroristischen Kämpfer der IS, mit den Folgen das 60 Millionen Flüchtlinge auf der Flucht sind -
Es sind Ereignisse die wir
zunächst nur als Zuschauer wahrnehmen und deren Auswirkungen der
Einzelne nicht beeinflussen kann.
Dabei glauben wir, dass
die Ereignisse immer schneller aufeinander folgen, so dass unsere
Zukunft immer mehr bedroht ist, weil niemand da ist der den Konflikt wirklich lösen kann.
Doch das täuscht, die
Krisen bzw. Ereignisse finden fast alle gleichzeitig satt. Der Fokus
der Politik und entsprechend der Medien richten sich gezielt nur auf ein akutes
Geschehen, um Prioritäten zu setzen. Dies dient dazu, den Machthabern und Protagonisten ihren
Handlungsspielraum zu erweitern, um entsprechende Maßnahmen
durchzusetzen, die den persönlichen und politischen Machterhalt nicht
in Frage stellen. Die Medien und die Politik gaukeln uns dabei vor, dass
heute Dieses und morgen Jenes eine vorrangige Priorität hat und
verschleiern somit das ganze Ausmaß einer globalen Veränderung.
Durch diesen Versuch nur Kern-Symptome politisch zu entschärfen um das gesamte Ausmaß zu verschleiern, können die Konflikte nicht dauerhaft und global gelöst werden, im Grunde sind es nur kosmetische Übergangslösungen.
So wurde Europa gestern
noch von der Politik und den Medien als eine starke Gemeinschaft
hofiert und heute liest man fast täglich, dass die EU-Gemeinschaft, durch seine
politische Schwäche, Kurzsichtigkeit und nationalistischer
Selbstbestimmung, auseinanderbricht. Eine Folge, politischen Inkompetenz und Fehlinformationen. Die wirklichen EU-Konflikte werden von den Politikern nur
nebulös benannt oder verschwiegen. Die Folge ist, dass Probleme nicht konsequent gelöst sondern nur verschoben bzw. teilweise angegangen werde. Dies führt zu Fehlinterpretationen und Vertrauensverlust bei dem Bürgern in den EU-Ländern .(siehe mein Block vom 26.6.2015)
U.a.
- wurde die Türkei lange nicht als vollwertiger Partner von der EU akzeptiert. (Jetzt braucht man dringend die Hilfe der Türkei um das Flüchtlingsproblem in den Griff zu bekommen)
- hätte man vor etwa 2 Jahren, den vorauszusehenden Flüchtlingsstrom, mit großzügigen finanziellen Hilfen und den Aufbau von Flüchtlings-Kontingenten an den EU-Außengrenzen begonnen, gäbe es heute keinen Grund die inneren Grenzen der EU zu schließen
Wer
glaubt, dass ein Zaun oder einer Mauer, als spontane Maßnahme, den
seit langen vorhersehbaren Flüchtlingsstrom, aufhalten kann,
wird irgendwann von Flüchtlingsstau über Rand werden. Es ist eher eine weitere
hilflose Reaktion auf eine, seit langem bekannte, aber von der
Politik verdrängte Veränderung, auf der nicht konsequent oder nur
unzureichend reagiert wurde.
Wir leben nicht mehr in
einer Stadt oder einem Land dessen Grenzen man durch einer Mauer oder
Soldaten schützen kann. Die Schlepperbanden werden immer wieder neue Wege finden um Flüchtlinge in die EU zu schleusen und 100tausende Flüchtlinge aus Libyen werden in naher
Zukunft auch über das Mittelmeer nach Europa wollen. (und dort
gibt es keine Regierung mit der man über Rückführung von illegalen
Flüchtlingen reden kann)
In einer Welt in der
Google und Facebook schon lange in unserem Wohnzimmer eingezogen ist,
oder Drohnen und Überwachungskameras uns überall aufspüren können,
wird nichts mehr für uns ganz alleine bestehen können.
Wir müssen zuerst, die
Zäune und Mauern in unseren Köpfen abbauen um zu begreifen, dass
jeder das Grundrecht hat, sein Leben in Würde und Respekt zu
verwirklichen.
Wenn wir nur noch als
demokratische Egoisten und religiöse Fundamentalismen gegenüber
stehen können wir nicht mehr miteinander reden sondern nur noch
gegeneinander kämpfen.
Am Ende verlieren wir
alles, sogar unser Leben.
Wenn wir, als staatliche
oder europäische Gemeinschaft, keine gemeinsamen Ziele mehr
definieren können, dann hat doch nur noch die Solidarität mit denen
die uns dringend brauchen eine Zukunft.
Krisen und Kriege lassen
sich nur durch gerechte Verteilung und Solidarität verhindern und
nicht durch Abschottung und Habgier.
Alles fromme Sprüche!?
Okay, aber wer Angst vor
seine Zukunft oder sogar vor den Flüchtlingen hat, der sollte nicht
anklagen sondern anpacken.
Wie Zahlreich sind
die Dinge die ich nicht brauche. Sokrates
Führung ist dann
gefragt, wenn die Menschen einen nicht mehr folgen. (Vielleicht ein Maxim von Frau Merkel)
21.02.2016 Wilfried Louis
21.02.2016 Wilfried Louis