Sonntag, 21. Februar 2016

Innenansichten - Veränderungen

Veränderungen
Warum machen wir uns, über unsere Zukunft, Sorgen?
Haben wir Angst alles zu verlieren oder, dass alles sich ändert, ohne genau zu wissen wie.
Wenn wir genauer hinsehen, erkennen wir, dass sich in der Vergangenheit die Welt immer wieder durch Veränderungen neu erfunden hat. In der Geschichte nennt man einen Neu-Anfang auch Revolution. Dieser Wandel ist in der Regel ein politischer oder sozialer Aufstand, der sich u. a. aus der Schwäche, Uneinigkeit und Ineffizienz der bestehenden Macht-Verhältnisse, entwickelt.

Heute im 21 Jahrhundert sind wir mit einem globales Informationsnetz verknüpft, so das es uns möglich ist, fast jedes Ereignis zeitnah mitzuerleben. Die Folge ist, dass die Reaktion auf die Veränderung eine direkte und globale Auswirkungen mit sich bringen kann.
Ob -
  • Die Wirtschaftsrevolution in China und dessen jetzige Finanzkrise
  • Der Anschlag am 11. September 2001 im World Trade Center mit den militärischen Einmarsch amerikanischer und europäischer Soldaten  im Nahen Osten.
  • Der arabische Frühling mit dem Verlust einer staatlichen Sicherheit und Ordnung.
  • Der Untergang der US-Investmentbank Lehman Brothers 2008 mit den Folgen einer weltweiten Finanzkrise
  • Der Krieg in der Ukraine 2014 mit der russischen Annektion der Krim.
  • Die Religionskriege in Nordafrika durch die terroristischen Kämpfer der IS, mit den Folgen das 60 Millionen Flüchtlinge auf der Flucht sind -




Es sind Ereignisse die wir zunächst nur als Zuschauer wahrnehmen und deren Auswirkungen der Einzelne nicht beeinflussen kann.
Dabei glauben wir, dass die Ereignisse immer schneller aufeinander folgen, so dass unsere Zukunft immer mehr bedroht ist, weil niemand da ist der den Konflikt wirklich lösen kann.
Doch das täuscht, die Krisen bzw. Ereignisse finden fast alle gleichzeitig satt. Der Fokus der Politik und entsprechend der Medien richten sich gezielt nur auf ein akutes Geschehen, um Prioritäten zu setzen. Dies dient dazu, den Machthabern und Protagonisten  ihren Handlungsspielraum zu erweitern, um entsprechende Maßnahmen durchzusetzen, die den persönlichen und politischen Machterhalt nicht in Frage stellen. Die Medien und die Politik gaukeln uns dabei vor, dass heute Dieses und morgen Jenes eine vorrangige Priorität hat und verschleiern somit das ganze Ausmaß einer globalen Veränderung. Durch diesen Versuch nur Kern-Symptome politisch zu entschärfen um das gesamte Ausmaß zu verschleiern, können die Konflikte nicht dauerhaft und global gelöst werden, im Grunde sind es nur kosmetische Übergangslösungen.
So wurde Europa  gestern noch von der Politik und den Medien als eine starke Gemeinschaft hofiert und heute liest man fast täglich, dass die EU-Gemeinschaft, durch seine politische Schwäche, Kurzsichtigkeit und nationalistischer Selbstbestimmung, auseinanderbricht. Eine Folge, politischen Inkompetenz und Fehlinformationen. Die wirklichen EU-Konflikte werden von den Politikern nur nebulös benannt oder verschwiegen. Die Folge ist, dass Probleme nicht konsequent gelöst sondern nur verschoben bzw. teilweise angegangen werde. Dies führt zu Fehlinterpretationen und Vertrauensverlust bei dem Bürgern in den EU-Ländern .(siehe mein Block vom 26.6.2015)
U.a.
  • hat man versäumt rechtzeitig ein gemeinsames EU-Asylrecht festzulegen.(damit wäre die Flüchtlingsaufnahme in der EU konsequenter geregelt)
  • wurde die Türkei  lange nicht als vollwertiger Partner von der EU akzeptiert. (Jetzt braucht man dringend die Hilfe der Türkei um das Flüchtlingsproblem in den Griff zu bekommen)
  • hätte man vor etwa 2 Jahren, den vorauszusehenden Flüchtlingsstrom, mit großzügigen finanziellen Hilfen und den Aufbau von Flüchtlings-Kontingenten an den EU-Außengrenzen begonnen, gäbe es heute keinen Grund die inneren Grenzen der EU zu schließen
Wer glaubt, dass ein Zaun oder einer Mauer, als spontane Maßnahme, den seit langen vorhersehbaren Flüchtlingsstrom, aufhalten kann, wird irgendwann von Flüchtlingsstau über Rand werden. Es ist eher eine weitere hilflose Reaktion auf eine, seit langem bekannte, aber von der Politik verdrängte Veränderung, auf der nicht konsequent oder nur unzureichend reagiert wurde.

Wir leben nicht mehr in einer Stadt oder einem Land dessen Grenzen man durch einer Mauer oder Soldaten schützen kann. Die Schlepperbanden werden immer wieder neue Wege finden um Flüchtlinge in die EU zu schleusen und 100tausende Flüchtlinge aus Libyen werden in naher Zukunft auch über das Mittelmeer nach Europa wollen. (und dort gibt es keine Regierung mit der man über Rückführung von illegalen Flüchtlingen reden kann)
In einer Welt in der Google und Facebook schon lange in unserem Wohnzimmer eingezogen ist, oder Drohnen und Überwachungskameras uns überall aufspüren können, wird nichts mehr für uns ganz alleine bestehen können.
Wir müssen zuerst, die Zäune und Mauern in unseren Köpfen abbauen um zu begreifen, dass jeder das Grundrecht hat, sein Leben in Würde und Respekt zu verwirklichen.
Wenn wir nur noch als demokratische Egoisten und religiöse Fundamentalismen gegenüber stehen können wir nicht mehr miteinander reden sondern nur noch gegeneinander kämpfen.
Am Ende verlieren wir alles, sogar unser Leben.
Wenn wir, als staatliche oder europäische Gemeinschaft, keine gemeinsamen Ziele mehr definieren können, dann hat doch nur noch die Solidarität mit denen die uns dringend brauchen eine Zukunft.
Krisen und Kriege lassen sich nur durch gerechte Verteilung und Solidarität verhindern und nicht durch Abschottung und Habgier.
Alles fromme Sprüche!?
Okay, aber wer Angst vor seine Zukunft oder sogar vor den Flüchtlingen hat, der sollte nicht anklagen sondern anpacken.
Als Zuschauer sind wir nicht nur Opfer sondern auch Täter..

Wie Zahlreich sind die Dinge die ich nicht brauche. Sokrates

Führung ist dann gefragt, wenn die Menschen einen nicht mehr folgen. (Vielleicht ein Maxim von Frau Merkel)

21.02.2016 Wilfried Louis


Web: http://www.w-louis.de