Jetzt wird es ernst für den deutschen
Steuerzahler. Frau Merkel sollte die unliebsame Botschaft vom
kommenden Schuldenschnitt für Griechenland nicht bis zur Wahl
verschweigen. Auch wenn zunächst ein verbilligter Schuldenrückkauf
der Griechen unseren Haushalt nur um 730 Millionen, für das Jahr
2013, belasten wird (für Europa 11 Milliarden), wir der Steuerzahler
die Rettung Griechenlands noch weitere Milliarden kosten. Spätestens
2014 stehen neue Forderungen für Griechenland an.Und wenn wir nicht
zahlen bekommen wir auch nichts zurück und werden für Griechenlands
Pleite haften. Als Exportnation verlieren wir zudem einen wichtigen
Markt.

Wenn unsere Bundeskanzlerin die
Schuldenländer immer wieder zum Sparen ermahnt, wobei unsere
Wirtschaftseinnahmen wachsen und wachsen, sind wir noch lange nicht
die die alles besser wissen. Wer auf einem hohen Ross mit erhobenem
Zeigefinger in eine fremdes Land einfällt, der schürt die Gefahr
von neuen Feinbildern. Wenn sich Griechenland bis zur Insolvenz
tot-spart, werden wir deutschen nicht nur die größten
wirtschaftlichen Verlierer sein (27% der Gesamtschulden), sondern auch die moralische
Verantwortung für den aufgezwungenen Sparkurs übernehmen müssen.
Vielleicht sollten europäische
Ökonomen nicht (nach dem deutschen Muster) über eine Schrittweise
finanziellen Hilfe nachdenken (der nächste Schuldenschnitt kommt spätestens 2014), sondern über mögliche
Gedankensprünge, die schrittweise neue ökonomisches Wege
assoziieren. Zum Beispiel ein zeitweiliger Austritt aus der Währungsunion oder europäische Subventionen von wirtschaftlichen Projekten ohne das neue Schulden entstehen.